Abschlussausstellung 2019
Jahresthema: Gestaltung der Zukunft. Wie wollen wir leben, lieben und arbeiten?
Gestaltung der Zukunft
11. Februar – 5. Mai 2019
Wir leben in einer Zeit, in der von großen Begriffen wie »gesellschaftlicher Umbruch«, »technologischer Fortschritt« und »ökologischer Wandel« die Rede ist. Wie steht es also um die Zukunft unseres Planeten? Wie steht es um die Zukunft der Menschheit? Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral setzten sich 2018 mit dem Thema »Gestaltung der Zukunft. Wie wollen wir leben, lieben und arbeiten?« auseinander. Auch die künstlerischen Arbeiten der Stipendiatinnen und Stipendiaten des Landes Rheinland-Pfalz, die in ihrer Themenwahl frei waren, beschäftigten sich mit relevanten Fragen unserer Zeit.
Ausgehend davon, was jetzt (noch nicht) ist, entspringen unsere Träume, Ideen, Fantasien, Wünsche, Bedürfnisse genauso wie unsere Ängste, Aversionen und Zweifel. Die Ausstellung versteht Zukunft als etwas, das durch die tägliche Lebenspraxis hervorgebracht wird, durch unseren Blick auf die Wirklichkeit, unser Handeln und unsere Emotionen. Ausgangspunkt vieler künstlerischer Positionen ist die Überlegung, wann Zukunft eigentlich anfängt. Verbunden mit der relativ überschaubaren Dauer der eigenen Lebensspanne rückt die Beschäftigung mit den Möglichkeiten individueller Lebensgestaltung im Hier und Jetzt in den Vordergrund. Andere Künstlerinnen und Künstler betrachten die Zukunft als etwas, das weit über uns hinausgeht und daher eine globalere Betrachtungsweise erfordert.
Die präsentierten Werke beruhen auf persönlichen Erfahrungen, fundierten Recherchen sowie auf der Auseinandersetzung mit verschiedenen gesellschaftlichen Debatten. In den Medien Malerei, Skulptur, Performance, Video, Fotografie, Zeichnung und Installation beleuchten die Kunstschaffenden eine Vielzahl von Themen: mögliche Formen des Zusammenlebens, das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, der Umgang mit Krankheit und Tod, Mobilität, die Erschließung neuer (Lebens-)Räume, das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Die künstlerischen Ergebnisse münden in die grundlegende Frage, wie der umfassende Wandel unserer Epoche das gegenwärtige und zukünftige Menschensein prägt und transformiert. Kuratorin der Ausstellung ist Lotte Dinse, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Künstlerhaus Schloss Balmoral.
Ausstellende Künstler*innen
Laura Eckert, Florian Graf, Andrea Eva Györi, René Hüls, Ruth Hutter, Bert Jacobs, Soyoung Kim, Rieke Köster, Björn Kühn, Gregory Olympio, Nelmarie du Preez, Max Ruf, Lisa Marie Schmitt, Konstantin Voit, Till Wyler von Ballmoos
In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck; dem Forum Alte Post, Pirmasens und dem Kunstverein Ludwigshafen.
Abschlussausstellung 2018
Jahresthema: Keramische Plastik
Es dauert. Es ist riskant. Es bleibt womöglich für immer
29. April – 15. Juli 2018
Hannah Arendt schrieb in Vita activa den Kunstwerken die ersehnte Kraft zu, dem Menschenleben Stabilität zu verleihen. Doch sie selbst sind während ihrer Entstehungsphase alles andere als stabil. Kunstproduktion ist eine Arbeit, die selten auf ein sicheres Ergebnis abzielt. Es dauert, bis es zu einer ausformulierten ästhetischen Botschaft kommt. Manchmal sind die Risiken auch in das Material einprogrammiert. Beispielweise kann Keramik, die im Fokus der Residenzaufenthalte 2017/2018 im Künstlerhaus Schloss Balmoral steht, Jahrtausende überleben, aber auch bereits im Ofen explodieren oder unreparierbare Risse aufweisen...
Kunst zu produzieren, sie auszustellen und wahrzunehmen bleibt ein Risiko. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz arbeiten an brisanten aktuellen Themen wie Globalisierung, Kommunikation, Gender, Religion und Zukunftsvisionen, sowie an ewigen Fragen wie die nach einer Historie der Formen, Mythologie und Selbstsuche. Die Ausstellung wird kuratiert von Olga Vostretsova (Kuratorenstipendiatin).
Ausstellende Künstler*innen
Emma Adler, Ingo Bracke, Ebinger-Schnaß Keramik (als Gast), Antye Guenther, Elmar Hermann (in Zusammenarbeit mit Soya Arakawa, Nora Hansen, Anne Hoffmann, Taisiya Ivanova und Olga Vostretsova), Emily Hunt, Berit Jäger, Markus Karstieß (als Gast), Hayeon Kim, Fabian Knöbl, Alfons Knogl, Maria Kropfitsch, Lambert Mousseka, Emma Perrochon, Yvonne Roeb, Claudia Schmitz, Daniel Wetzelberger
In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck und dem Forum Alte Post, Pirmasens.
Abschlussausstellung 2017
Jahresthema: Zeichnung
Was sich abzeichnet
12. Februar – 25. Juni 2017
»Was sich abzeichnet« rückt den Vorlauf und die Entwicklung einer Ausstellung in den Fokus. Der assoziationsreiche Titel stellt die Frage nach dem Vorausgehenden, noch Undefinierten, vielleicht wieder Verworfenen, kurz: nach den Anfängen und Umschweifen, die eine Ausstellung im Laufe eines Zeitraums geformt und verändert haben. Um diese Vorgeschichte zu veranschaulichen, kommt dem Katalog besondere Bedeutung zu. Die Kuratorenstipendiatin Regine Ehleiter hat die Künstlerinnen und Künstler im Vorfeld eingeladen auf den Seiten des Katalogs – ähnlich den Wandflächen des Ausstellungsraums – aktuelle Arbeiten zu zeigen. Die Katalogbeiträge wurden neu entwickelt oder zur Präsentation im Buchformat eigens adaptiert. Sie spiegeln den Status Quo der Ausstellungsvorbereitungen zu einem Zeitpunkt einige Monate vor Eröffnung und komplementieren und erweitern die im Museum gezeigten Exponate.
Das Jahresthema »Zeichnung heute«, unter dem 2016/17 die Anwesenheitsstipendien im Künstlerhauses Schloss Balmoral ausgeschrieben waren, bietet sich für ein Nachdenken über den Katalog als Präsentationsraum einer Ausstellung besonders an. Zeichnung scheint – ähnlich der Fotografie – prädestiniert dazu, in Buchform präsentiert zu werden. Sie wird von den Künstlerinnen und Künstlern dieses Jahrgangs allerdings nicht nur als Ergebnis des Arbeitens mit Bleistift auf Papier verstanden. Ihr Zeichnungsbegriff ist weit gefasst und reicht von Körperabdrücken und grafischen Partituren über eine poetische Wandzeichnung, die auf flüchtigen Sonnenspuren durch die Dachfenster des Ateliers beruht, bis hin zu den Markierungen eines in die Wand eingesetzten Grafitstifts, der den Blick auf das Material der Zeichnung an sich lenkt. Durch ein weiteres Projekt, den »Zeichenstammtisch«, rückte die gesellschaftliche Funktion des Zeichnens als Mittel des Austauschs und der nonverbalen Verständigung in den Fokus.
Die Ausstellung »Was sich abzeichnet« bietet mit erstaunlich vielfältigen Annäherungen an zeichnerische Praxis eine Standortbestimmung des Mediums anhand ausgewählter Arbeiten der neun Stipendiatinnen und Stipendiaten des Künstlerhaus Schloss Balmoral. Sieben weitere Künstlerinnen und Künstler mit einem Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz, die nicht an das Jahresthema gebunden waren, bereichern die Ausstellung mit ihren Beiträgen im Katalog sowie in den Räumen des Arp Museums Bahnhof Rolandseck.
Ausstellende Künstler*innen
William Engelen, Danja Erni, Anne Gathmann, Dagmara Genda, Matthias Glässer, Jonas Weber Herrera, Eva Kietzmann, Rayeon Kim, Petra Mattheis, Christoph Medicus, Gabriela Oberkofler, Christian Pilz, Markus Georg Reintgen, David Semper, Anna Maria Tekampe, Ralf Ziervogel
In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck und dem Forum Alte Post, Pirmasens.
Abschlussausstellung 2016
Jahresthema: Dada
Seepferdchen und Flugfische
14. Februar – 22. Mai 2016
Die Gruppenausstellung der Stipendiatinnen und Stipendiaten, die sich im weitesten Sinne mit Dada in zeitgenössischer Weise beschäftigen, zeigt eine große Bandbreite unterschiedlicher Genres. So treten unter anderem skulpturale Rauminstallationen in einen Dialog mit Collagen, Übermalungen, Fundstücken, Fotografien und Videoarbeiten. Hierbei werden Gesten des Dada mit seinem Willen zur Erneuerung überkommener bürgerlicher Ideale sowie eine Verknüpfung von Kunst und Alltagsleben erprobt. So greifen beispielsweise Skulpturen die Formensprache Hans Arps auf und kreieren Objekte, die eine mögliche Aktivierung durch die Betrachterinnen und Betrachter andeuten. Der Rheinland-Pfälzische Dadaist Hugo Ball steht mit seinem Gedicht Pate für die Ausstellung, in der die vielfältigen Arbeiten für Denkanstöße und Überraschungen sorgen.
Ausstellende Künstler*innen
Joana BC, Jonathan Baldock, Isa Bordat, Selket Chlupka, Micha Das Bach, Andrea Dettmar, Carola Deye, Sebastian Haslauer, Stefanie Klingemann, Ahram Kwon, Anna Lehmann-Brauns, Stefan Mildenberger, Johanna Smiatek, Ina Weber, Željko Vidović
In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in den Thermen am Viehmarkt, Trier und dem Forum Alte Post, Pirmasens.
Abschlussausstellung 2015
Jahresthema: Malerei
o.T. (ohne Titel)
8. Februar – 12. April 2015
Mit der Ausstellung »o.T. (ohne Titel)« werden zum ersten Mal im Arp Museum Bahnhof Rolandseck fünfzehn Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die 2014 durch Anwesenheits-, Projekt- und Reisestipendien des Landes Rheinland-Pfalz und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur gefördert wurden. Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem Prozess des Stipendiums, der künstlerischen Entwicklung innerhalb dieser Zeitspanne und der Auseinandersetzung mit dem Stipendienort. »o.T. (ohne Titel)« dient als Arbeitstitel sowie als Platzhalter für entstehende Kunstwerke und greift insbesondere Fragen des aktuellen Diskurses über die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums Malerei auf. Was passiert mit einem Kunstwerk, wenn es das Atelier verlässt und im Museum ausgestellt wird? Welche Ansprüche stellt das Publikum an ein solches Kunstwerk? Und was bedeutet es für Künstler, im Museum auszustellen? Fragen, die auch für den Kurator gelten, denn »o.T. (ohne Titel)« wurde vom Kuratorenstipendiaten Arne Reimann erarbeitet.
Ausstellende Künstler*innen
Martin Bruneau, Hyejin Cho, Stephan Dill, Sabine Finkenauer, Kirill Golovchenko, Tina Kohlmann, Bernd Metz, Gaby Peters, Cornelia Renz, Christine Rusche, Markus Saile, Caroline Streck, Serhii Torbinov, Nisrek Varhonja, Nazim Ünal Yilmaz
In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck.